Liebster Awards kommen ja nie allein. Trifft es einen einmal, kann man sich fast sicher sein, dass ein weiterer sich zügigst auf den Weg machen wird. So ist es nun auch mir widerfahren. Und das sage ich nicht negativ, sondern voller Freude darüber, dass das Zeilenende an mich gedacht und mir einen spaßigen und nachdenklichen Nachmittag mit seinen Fragen beschert hat.

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1. Wenn du ein Amphibium wärest, welches wärest du warum?

Zunächst möchte ich sagen, dass ich nur recht ungerne ein Amphibium wäre. Das sind doch recht spezielle Gesellen. Wenn es denn sein muss, wäre ich wohl am liebsten ein Axolotl. Einfach nur, weil der Name so unfassbar cool ist.

2. Was spricht gegen Kuchen zum Frühstück?

Aus ernährungstechnischen Gründen bestimmt einiges. So soll es ja einen Zusammenhang zwischen der Zuckeraufnahme zum Frühstück und dem Verlangen nach Süßem den Tag über geben. Und – seinen wir ehrlich – dem nachmittäglichen Wunsch, auf einmal eine ganze Tafel Schokolade zu verschlingen, können wir ja so schon nur mit Mühe Einhalt gebieten. Ich plädiere also dafür, den Kuchen getrost in die Brotdose zu packen und ihn am Nachmittag zu verspeisen. Fürs Frühstück empfiehlt sich ein Brötchen mit Käse (…und Marmelade… 😉 ).

3. An welchen Ort deiner Kindheit wünschst du dich manchmal zurück?

Hmm, wow. Das ist nicht ganz leicht. Ich wünsche mich manchmal zurück in meine Unistadt, aber dort bin ich erst mit 20 Jahen hingezogen, das geht also nicht. Darum vielleicht einfach auf die Schaukel im Garten meiner Eltern. Schaukeln ist eines dieser Dinge, die einfach wunderbar sind, die man als Erwachsener aber eigentlich nur heimlich machen kann. Außer man hat Kinder. Insgeheim glaube ich, dass die Leute nur Kinder bekommen, um wieder Schaukeln zu können.

4. Kann man den kairos erkennen und nutzen?

Den richtigen Moment für Entscheidungen zu finden, ist schwer. Wie oft rennen wir durch den Alltag, Scheuklappen auf und wollen bestimmte Dinge einfach nicht sehen, weil sie schwierig sind oder unerfreuliche Konsequenzen hätten? Manchmal gibt es aber die Momente, die einen geradezu anschreien, sie doch bitte zu nutzen. Der Traumjob wird ausgeschrieben, der heimliche Schwarm spricht einen an, nebenan macht ein Fitnessstudio auf. Das hat dann manchmal schon mehr mit Schicksal zu tun als mit kairos. Und dem Schicksal muss man unbedingt gehorchen!

5. Was treibt dich an?

Der Wunsch, etwas aus mir und meinen Talenten zu machen. Der Drang nach Selbstverwirklichung. Das Bedürfnis, irgendwann einmal anzukommen. Wo und wie und wann auch immer das sein wird.

6. Was hält dich auf?

Grübelei. Selbstzweifel. Zu wenig Kaffee.

7. Was möchtest du in diesem Jahr unbedingt noch tun?

Oha, an 2016 ist ja nicht mehr viel dran. Es wäre schön, könnte ich hier noch all die ausstehende Serienreviews abarbeiten. Da türmt sich doch schon wieder einiges auf und ich habe noch keine Blogroutine neben meinem neuen Job entwickelt. Auf den Weihnachtsmarkt möchte ich dieses Jahr auch noch, aber das versteht sich ja von selbst. 😉

8. Was möchtest du nie wieder tun?

Ich möchte nie wieder in einer Routine festhängen, die sich komplett fremdbestimmt anfühlt und in der Fragen nach Veränderung mit „Das System ist eben so.“ beantwortet werden. Sorry, aber der kleine Seitenhieb auf den öffentlichen Dienst musste sein.

9. Ein kluger Mensch hat einmal gesagt: „Wer nicht über seinen Verhältnissen lebt, hat keine Selbstachtung. Und wenn Oscar Wilde das nicht gesagt hat, ist das ab sofort mein Zitat.“ Was ist dran?

Falls das finanziell gemeint ist: Ich lebe niemals über meinen Verhältnissen. Niemals. Es mag in Mathe nur für drei Punkte gereicht haben, aber meinen Kontostand verstehe ich ziemlich gut. Was nicht da ist, wird nicht ausgegeben. Punkt.

10. Ein anderer kluger Mensch hat einmal gesagt: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders.“ Könntest du anders?

Das „Hier stehe ich, ich kann nicht anders.“ habe ich ja gerade einmal durchexerziert. Job kündigen, in sich horchen, was es stattdessen werden soll, neuen Job suchen und finden. Insofern: Nein, momentan kann ich wirklich nicht anders.

11. Lächelt dein Spiegelbild dich an?

In letzter Zeit lächelt es wieder öfter. Und zwar gerne dann, wenn ich irgendetwas tue, für das ich im letzten Jahr keine Zeit oder Muße hatte. Mein soziales Leben ist inzwischen wieder rege. Letzte Woche war ich zwei Mal abends und einmal am Wochenende verabredet. So viel soziale Interaktion hatte ich in zwölf Monaten Ref zusammengerechnet nicht. Und auch, wenn es anstrengend ist und ich auch gerne nur zu Hause bin: Ein Einsiedlerdasein ist keine Option und macht auf Dauer unglücklich. Der Mensch ist halt doch ein Herdentier.

Mit bestem Dank an das Zeilenende für diese fast philosophisch anmutenden Fragen endet die sechste Ausgabe des Liebster Awards. Fühlt euch frei, euch die tollen Fragen des Neu-Stuttgarters, Selfieexperten und Katzenliebhabers mitzunehmen und ihn (und mich!) mit der Beantwortung zu erfreuen. 

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