Weil’s letzte Woche so schön war…

1. Der perfekte Film für einen Männerabend/Mädelsabend ist schwer zu definieren. Ich denke ungerne in festgefahrenen Geschlechterklischees und sehe nicht ein, warum Frauen sich z.B. nicht auch zusammen einen Actionfilm anschauen sollten. Wenn ich mich aber festlegen soll, möchte ich keinen Film nennen, sondern – mich dann doch der Geschlechterordnung beugend – für einige Folgen Sex and the City plädieren.

2. Mission Impossible soll ja ein toller Film sein, aber allein, dass Tom Cruise mitspielt, hält mich schon davon ab, ihn eines Blickes zu würdigen, weil der mir mit seinem Scientology-Kram wirklich Angst einjagt und ich das auch während eines Films mit ihm nie ganz vergessen kann.

3. Die WM ist im vollen Gange. Steht der Film- oder allgemeine Medienkonsum nun hinten an oder flieht ihr ganz bewusst in fremde Welten, um dem Fussball-Trubel zu entgehen? Meine Medienkonsumgewohnheiten haben sich aufgrund der WM so gut wie nicht verändert. Lediglich in die Deutschlandspiele zappe ich gelegentlich hinein. Der Rest interessiert mich nicht die Bohne. Heute Abend z.B. werde ich mir Chicago Fire auf VOX anschauen.

4. Wenn schon historische Geschichte, dann aber bitte am liebsten aus der Epoche der 1960er/1970er Jahre. Flower-Power!

5. Found-Footage-Filme nebst obligatorischem Kameragewackel  sind jetzt nicht so mein Fall.

6. Die Ausgangssitation der Serie The Following ist so dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass ich so manches Mal den Kopf schütteln musste, als ich mir die erste Staffel angeschaut habe. Literaturwissenschaftler mögen ja seltsame Zeitgenossen sein, aber dass einer von ihnen 1) Morde in Anlehnung an Werke eines Schriftstellers (hier: Edgar Allen Poe) begeht, 2) nach seiner Verhaftung aus dem Gefängnis über den Bibliothekscomputer (!) unbemerkt (!!!) eine mehrere hundert Personen umfassende Sekte aufbaut und leitet und 3) mithilfe dieser Sektenkumpanen aus dem Gefängnis ausbricht und die Polizei wochenlang an der Nase herumführt, ist schlichtweg hanebüchen. Den Erfolg dieser Serie, die gerade um eine dritte Staffel verlängert wurde, kann ich mir nicht erklären. Sorry, Kevin Bacon, ich mag dich, aber die Serie ist Grütze.

7. Zuletzt gelesen habe ich gestern Abend aus reinem Interesse den Aufsatz „Der ‚Mob‘ und seine Eskapismen. Drogenkonsum in The Sopranos“ von Frederik Dressel (In: Nesselhauf, Jonas/Schleich, Markus (Hrsg.): Quality-TV. Die narrative Spielwiese des 21. Jahrhunders?! Berlin 2014, S. 149-158.) und das war aufschlussreich und interessant, weil mir ja klar war, dass in The Sopranos Drogen eine große Rolle spielen, der Autor am Beispiel der Figur Christopher Moltisanti aber zeigt, wie sich sein Drogenkonsum durch alle Staffeln hindurch immer wieder auf die Handlung auswirkt und letztlich unweigerlich zu seiner Ermordung durch Tony Soprano führen musste.

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