Freunde lügen nicht. 

Willkommen in Hawkins, Indiana! Nur ein weiteres beschauliches Dörfchen im Mittleren Westen? Weit gefehlt. Denn hier tragen sich merkwürdige Dinge zu. Und das im besten 80er-Jahre-Charme.

Plot

Mike, Dustin, Lucas und Will sind beste Freunde und verbringen ihre Freizeit am liebsten damit, im Keller von Mikes Elternhaus Dungeons & Dragons zu spielen. Nach einer weiteren langen Partie macht Will sich mit dem Rad auf den Weg nach Hause, kommt dort aber nie an. Während Wills Mutter Joyce Hilfe beim örtlichen Sheriff Hopper sucht, nehmen seine Freunde die Suche selbst in die Hand. Im Wald treffen sie dabei auf Elfi, ein verstörtes Mädchen mit übernatürlichen Fähigkeiten, das vorgibt, etwas über Wills Aufenthaltsort zu wissen.

Als gleichzeitig merkwürdige Dinge in Wills Zuhause passieren und ein weiteres Mädchen verschwindet, wird immer klarer, dass alles zusammenhängt und das beschauliche Städtchen von einer größeren Gefahr bedroht wird. Hat das Hawking National Laboratory, das gut gesichert etwas außerhalb des Ortes liegt, etwas mit Elfi und den rätselhaften Ereignissen zu tun?

Review

Ich muss zugeben: Das war mein zweiter Versuch mit Stranger Things. Die erste Staffel hatte ich 2019 schon mal geschaut und konnte mich nur mäßig dafür begeistern. Vor allem, weil sie mir schlicht zu gruselig war. Denn ehrlich, was als Geschichte um vier Freunde im Prä-Teenager-Alter beginnt, wird ganz schnell richtiger Horror. So brauchte es des Herrn Kochs wiederholten Vorschlag, es doch noch mal mit einer gemeinsamen Sichtung der Serie zu versuchen. Zum Glück, denn 1) konnte ich nun bei den gruseligen Szenen ein Kissen vor dem Gesicht haben, weil mir jemand erzählen konnte, was passiert (Puh!) und 2) habe ich im zweiten Anlauf richtig Gefallen an Stranger Things gefunden.

Das Setting ist hierfür sicherlich alles andere als unwichtig. Auch wenn ich mich nicht aktiv an die Achtziger erinnern kann (Ich bin Jahrgang ’88) und es deshalb keine direkten Erinnerungen weckt, so nehmen einen die Möbel, die Kleidung, die Frisuren und Co. doch mit auf eine Zeitreise, die wirklich Spaß macht. Der Soundtrack, der – so finde ich – in Staffel 2 und 3 erst richtig gut wird, tut sein Übriges. Auch in Sachen Monsterfaktor steigert sich die Serie im Laufe der Zeit. Was ich in Staffel 1 noch unglaublich eklig fand, ist im Gegensatz zu dem, womit Staffel 3 aufwartet, geradezu niedlich. Schon interessant, wie man doch im Laufe einer Serie abhärtet, was Gruselelemente angeht.

Was aber nicht vergessen werden darf: Im Zentrum von Stranger Things steht neben all der Spannung eindeutig das Thema Freundschaft. Die Freundschaft der vier Jungs untereinander, zu Elfi und später (etwas überraschend) auch zu einigen anderen Charakteren, die wie auch immer geartete Beziehung zwischen Joyce und Hopper. So wiegen Streits und Betrügereien zwischen den Hauptcharakteren für mich emotional deutlich schwerer als irgendwelche Kampfszenen. Denn Freunde lügen eben nicht. Schon gar nicht, wenn sie eigentlich die einzigen sind, auf die man sich verlassen kann.

Fazit

Wann kommt endlich Staffel 4? Ohne das große C würden wir wohl schon über den nächsten Cliffhanger rätseln und auf Staffel 5 warten. So aber bleibt uns die Serie vielleicht noch ein wenig länger erhalten und zumindest der Herr Koch und ich freuen uns auf neue Folgen. Vielleicht sogar noch irgendwann dieses Jahr? Denn auch wenn Netflix viele Eigenproduktionen hat inzwischen – Stranger Things ist den Hype definitiv wert und die Reise nach Hawkins lohnt sich auch noch mit einigen Jahren Verspätung. Mit nur acht bzw. neun Folgen pro Staffel kommt hier komprimierte Handlung, die wirklich Spaß macht, auf den Bildschirm. Und das  mit bestem Achtzigergefühl.

Wartet Ihr auch schon auf neue Folgen oder seid ihr noch später dran als ich und habt noch nicht bei Stranger Things reingeschaut? Und gibt es noch jemanden, der seit dieser Serie total auf Achtziger-Jahre-Musik abfährt? 😀