Stellt Euch vor, es ist Sonntagabend. Ihr habt einen tollen Tag verbracht und freut Euch nun darauf, das Wochenende mit einer Serie oder einem Film entspannt ausklingen zu lassen. Die Chips stehen bereits, das Bier ist kalt – es kann losgehen!
Weil Ihr aber nicht recht wisst, worauf Ihr Lust habt, klickt Ihr Euch durch das Angebot Eures Streaminganbieters. Nach kurzer Suche werdet Ihr fündig: Wow, die Serie oder der Film klingen wirklich toll! Bevor es losgeht, schaut Ihr kurz noch in die Bewertungen hinein – und schon hat die Euphorie einen Dämpfer bekommen: Die von Euch ausgewählte Serie bzw. der gewählte Film wurde von anderen Nutzern nur durchschnittlich bewertet.
In diesem Beitrag gehe ich der Frage nach, warum wir Bewertungen einen so großen Stellenwert einräumen und erkläre, warum ich aufgehört habe, mich im Bereich Filme und Serien von der Meinung anonymer Anderer leiten zu lassen.
Der Unterschied zwischen „Beurteilen“ und „Bewerten“
Bevor ich darauf eingehe, warum Bewertungen für mich an Relevanz verloren haben, lasst uns einen allgemeinen Blick auf den Prozess des Bewertens werfen. Kaum ein anderer dominiert das menschliche Leben wie dieser. Jede Situation, in der wir uns wiederfinden, fordert von uns Entscheidungen. Diese können wir objektiv fällen, indem wir die Situation sachlich beurteilen und daraus Konsequenzen ziehen: „Oh, es regnet draußen. Ich nehme einen Schirm mit!“. Messbare Tatsachen (Regen) führen zu Konsequenzen im Handeln (Schirm mitnehmen). Im nächsten Schritt folgt die Bewertung der Situation: „Oh es regnet. Das ist schade, weil ich heute zur Gartenparty eingeladen bin. Aber es ist gut für die Blumen auf meinem Balkon.“ Hier werden die (individuellen) Vor- und Nachteile der Situation in ein Werturteil überführt.
Die Abgrenzung zwischen „Beurteilung“ und „Bewertung“ ist nicht immer eindeutig, jedoch kommt erstere sachlicher daher und liefert konkrete bzw. objektiv messbare Kriterien. Letztere erfolgt von einem persönlicheren Standpunkt aus und gibt eine Meinung bzw. Einstellung zu einem Thema wieder. Es ist daher möglich, jede erdenkliche Situation und auch jedes Produkt sowohl sachlich zu beurteilen als es auch persönlich zu bewerten.
Warum es so schwierig ist, Filme oder Serien objektiv zu beurteilen
Die sachliche Beurteilung eines Films oder einer Serie ist ein schwieriges Unterfangen. Kriterien wie multiple Handlungsstränge, umfangreiche Charakterstudien oder komplexe Erzählweisen können dafür herangezogen werden, aber auch technische Aspekte spielen mit in eine solche Beurteilung hinein. Gerade der Bereich „Quality TV“ ist in den letzten Jahren vermehrt in das Interesse von Film- und Medienwissenschaftlern gerückt, die zu definieren versuchen, was eine hochwertige Serie von einer mit „minderer“ Qualität unterscheidet. Ich schreibe bewusst „versuchen“, weil Serien wie auch Filme letztlich Kunstprodukte sind. Ihre Bewertung ist – wie auch die literarischer, musikalischer oder kunsthandwerklicher Leistungen – meiner Meinung nach immer einer gewissen Subjektivität unterworfen. Denn auch die Auswahl der Kriterien, die in eine vermeintlich objektive Beurteilung einfließen, ist letztlich bereits ein subjektiver Akt.
Das Drei-Sterne-Phänomen
Verlassen wir aber die theoretischen Vorüberlegungen und kehren zu unserem Sonntagabenddilemma zurück. Die Gretchenfrage „Schauen oder nicht schauen?“ ist immer noch nicht geklärt. Das Bier wird langsam warm und die Chipstüte ist schon halb leer. Die mittelmäßige Bewertung unseres gewählten Films bzw. unserer gewählten Serie durch andere Nutzer hat ein Gedankenkarussell in Gang gesetzt. Während viele von uns in anderen Lebensbereichen unter dem Phänomen „FOMO“ (fear of missing out – dt. Die Angst, etwas zu verpassen) leiden, ist es mit Filmen und TV-Serien lustigerweise genau andersherum: Statt der Angst, etwas zu verpassen, regiert die Furcht davor, kostbare Lebenszeit mit etwas zu vergeuden, was womöglich von minderer Qualität ist. Ich nenne dieses Verhalten das „Drei-Sterne-Phänomen“.
Egal ob Ihr Netflix oder Amazon Prime nutzt: Der Bewertungsprozess ist auf beiden Plattformen identisch. Filme und Serien können von jedem (!) Nutzer – egal ob er oder sie die entsprechende Produktion gesehen hat – auf einer fünfstufigen Sterneskala bewertet werden, wobei ein Stern die schlechteste und fünf Sterne die beste Bewertung ist.
Über Serien oder Filme, die mit vier oder fünf Sternen beurteilt wurden, müssen wir an dieser Stelle nicht reden. Alles, was im überdurchschnittlichen Bereich liegt, wird sich kaum darauf auswirken, ob jemand sich für (oder auch gegen) eine Serie entscheidet. Ähnlich ist es mit dem deutlich unterdurchschnittlichen Bereich von einem oder zwei Sternen. Was durchweg negativ bewertet wurde, wird nicht in die engere Auswahl kommen bzw. mir als Nutzer höchstwahrscheinlich gar nicht erst vorgeschlagen.
Wusstet Ihr, dass Eure Netflixliste absteigend nach Bewertungen sortiert ist? Ich habe mich soeben durch meine geklickt und mit Staunen festgestellt, dass mir zunächst alle Fünf-Sterne-Bewertungen angezeigt wurden, danach solche mit viereinhalb, vier usw. Wohlgemerkt handelt es sich hier um Bewertungen anderer (!) Nutzer, nicht meine eigenen. Ich dachte bislang immer, die Liste wäre chronologisch nach dem Datum des Hinzufügens organisiert, aber dem ist nicht so – ein deutliches Anzeichen dafür, dass auch Netflix Bewertungen als höchst relevant einstuft.
Aber wir schweifen ab, wollten wir uns doch eigentlich dem Drei-Sterne-Phänomen widmen. Jeder, der einmal das Vergnügen hatte, sich mit Statistik oder Empirie zu beschäftigen, weiß, dass ungerade Bewertungsskalen tödlich sind, um zu einem relevanten Ergebnis zu gelangen. Sie erlauben nämlich die Wahl der goldenen Mitte und nehmen uns damit die Entscheidung ab, ob wir etwas gut oder schlecht finden. Alles, was okay, aber nicht überragend war, landet deshalb meist hier, bei Amazon oder Netflix also in der Kategorie „Drei Sterne“.
Drei Sterne sagen – mit Verlaub – überhaupt nichts aus. Wenn ich etwas mit drei Sternen bewerte, dann kann ich es auch lassen, denn niemandem wird diese Bewertung helfen. Drei Sterne rauben uns schlicht die Lust daran, einer Produktion überhaupt eine Chance zu geben, denn sie könnte ja nur durchschnittlich sein. Genau das ist der Grund, warum ich aufgehört habe, mich von Bewertungen anderer leiten zu lassen und mir auch Serien oder Filme anschaue, die nur mittelprächtig bewertet wurden. Anonyme andere Nutzer, die nicht in der Lage waren, sich ein konkretes Urteil zu bilden und deshalb die langweilige Mitte gewählt haben, lasse ich nicht über mein Sonntagabendprogramm entscheiden.
Nichts ist subjektiver als ein Erlebnis
Nun ist es so, dass ich bereits seit einigen Jahren Serienjunkie bin und deshalb über eine recht gutes Gespür verfüge, was mir gefallen wird und was nicht. Ich kenne viele Produktionen, sowohl hochwertige als auch solche, die eher in den Bereich Guilty Pleasure fallen. Ich weiß, welche Genres ich mag und welche nicht. Ich weiß, welche Serien bei anderen Bloggern oder Menschen aus meinem Umfeld, deren Meinung ist schätze, Anklang fanden und welche verrissen wurden. Und ich weiß auch, dass es 1000 Gründe dafür gibt, warum eine Serie jemand anderem nicht gefallen hat, aber bei mir offene Türen einrennen wird. Vielleicht liegt es am Thema (Zeitreisegeschichten gehen für mich zum Beispiel immer), vielleicht am Genre (Mystery und Drama sind einfach meins), vielleicht an einem/einer bestimmten Schaupieler(in) (ich liebe Christine Baranski oder David Tennant und würde mir so ziemlich alles mit den beiden anschauen) oder vielleicht auch an einem speziellen Ziel, das ich mit der Serie verfolge (etwa wenn ich mir eine beliebige spanischsprachige Produktion anschaue, einfach um der Sprache willen). Nichts ist subjektiver als ein Erlebnis, das gilt insbesondere für den Konsum und die Bewertung künstlerischer Produkte.
Fazit: Rauben uns Bewertungen die Lust am Konsum?
Bewertungen sind emotionsgeleitet und zum Großteil einem Bauchgefühl geschuldet. Filme und TV-Serien sprechen unsere Gefühle als Zuschauer an, möchten unterhalten, Spaß machen, nachdenklich stimmen oder für Spannung sorgen. Ob das gelingt, hat großen Anteil daran, wie wir das mediale Erlebnis bewerten werden. Haben wir uns gelangweilt? Daumen runter! Mussten wir uns vor Spannung ein Kissen vors Gesicht halten? Daumen rauf! War es irgendetwas dazwischen? Drei Sterne!
Dass jemand anderem diese drei Sterne kaum weiterhelfen werden, wird dabei leider vergessen. Ich plädiere darum dafür, sich bei der Wahl des nächsten Films oder der nächsten Serie nicht allzu sehr von Bewertungen anonymer (!) anderer lenken zu lassen, sondern den eigenen Vorerfahrungen sowie dem Bauchgefühl zu vertrauen. Und wenn es dann kein Meisterwerk wahr? Dann habt Ihr Euch zumindest eine eigene Meinung gebildet, ein paar Chips vernichtet, das Bier getrunken, solange es noch kalt war – und hinterher hoffentlich keine Drei-Sterne-Bewertung abgegeben…
Wie geht Ihr mit Bewertungen um? Lasst Ihr Euch von der Meinung anderer bei der Auswahl eines Films oder einer Serie beeinflussen? Und gebt Ihr selbst Bewertungen ab, nachdem Ihr etwas geschaut habt?
Hallo.. als erstes klasse Beitrag wie ich finde..also ganz ehrlich ich gucke sehr selten danach wie andere etwas bewerten denn am Ende finden es die einen blöd und die anderen genial.Ich denke sollte jeder selbst sich eine Meinung machen denn man weiß ja nie vielleicht ist es für einem selbst das beste was man je gesehen hat obwohl andere es total mies fanden.Ich halte es meistens so wenn mir etwas nach der ersten Folge gefällt wird weiter geguckt.Bewerten tue ich selbst garnicht.Ich habe das eine zeitlang mit Büchern gemacht aber auch da fiel mir das wahnsinng schwer weshalb ich es dann ganz lasse.
Viele Grüße
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Du sagst es: Es ist immer das Beste, sich eine eigene Meinung zu bilden. Das sehe ich auch so. Lustigerweise bewerte ich selbst auch gar nicht, gerade weil ich es – so wie du – total schwer finde. Ich schreibe hier auf dem Blog zwar Rezensionen, aber dort lege ich dann eher dar, was mir gefallen hat und was nicht inklusive eines kleinen Fazits. Sowas finde ich auch auf anderen Blogs viel hilfreicher: Details, was gut war und was nicht. Da kann man dann als Leser auch abschätzen, ob die genannten Punkte einen selbst stören oder nicht.
Ich schaue übrigens bei Serien, die ich neu anfange, grundsätzlich Staffel 1 komplett. Außer es ist richtiger Murks, dann breche ich die Serie wieder ab. Das kommt aber zum Glück nur alle Jubeljahre mal vor… :-D
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Das mit dem Bewertungssystem bei Netflix ist ja mal interessant. Meinst du mit Netflixliste die Liste, mit den Sachen, die man noch sehen will? Generell zu Bewertungen: Ich gehe immer danach, wie viele Leute bewertet haben. Wenn viele Leute der Meinung sind, der Film oder die Serie seien Mist, ist das leider meistens auch der Fall und umgekehrt. Insofern ergibt sich aus der Summe subjektiver Meinungen vielleicht doch oft ein objektives Urteil.
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Ja genau, ich meine die Liste, die du bei Netflox selbst erstellt hat. Ich dachte immer, sie wäre chronlogisch, würde also zuerst die Serien anzeigen, die ich zuletzt hinzugefügt habe. Aber so ist es nicht. Du kannst ja mal schauen, ob es bei dir auch so ist, das würde meine These stützen. :-)
Was du zur Anzahl der Bewertungen schreibst: Da ist natürlich was dran. Wenn 5.000 Menschen schreiben, dass etwas toll oder mies ist, ist es das oft auch. Aber auch da gibt es Ausnahmen. Black Mirror zum Beispiel hat super Bewertungen, ich fand die Serie aber einfach nur kacke. Für mich hat sie nichts funktioniert und ich war total enttäuscht – eben auch wegen der guten Bewertungen. So kann es gehen. ;-)
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Ja stimmt. Aber nur weil Black Mirror nicht dein Ding ist, ist es ja keine schlechte Serie. Ich zumindest finde, es ist mit das beste, was Netflix sich bisher geleistet hat. Ich glaube also schon an objektive Bewertungen und meistens spiegelt sich das auch richtig wieder.
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Du hast absolut recht, was Black Mirror betrifft. Objektiv betrachtet ist das eine richtig gute Serie. Ich kann die Qualität der Produktion ohne Einschränkungen anerkennen und auch die guten Bewertungen verstehen. Trotzdem hat die Serie für mich einfach nicht funktioniert. Das zeigt aber einfach nur, dass TV- und Filmerlebnisse von vielen verschiedenen individuellen und komplett subjektiven Erfahrungen und Erwartungen abhängen, die sich in einem Bewertungssystem niemals manfestieren können.
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Nein, aber wenn man zwischen subjektiv und objektiv unterscheiden kann, kann man sich ja selbst rausziehen, was von den Bewertungen nützlich ist und was nicht. Deshalb sollte man natürlich trotzdem immer das anschauen, was einen persönlich interessiert und nicht das was die höchsten Bewertungen hat. :)
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Ganz genau. Bewertungen können bei der Entscheidung für oder gegen etwas helfen, wenn sie ausführlich sind und nicht nur eine Zahl. Aber wie du sagst: Es ist eh das Beste, dem eigenen Interesse zu vertrauen. :-)
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Habe ich mich ja nie von leiten lassen. Bei nichts. Weder bei Filmen, Serien, Büchern oder allem anderen. Wenn etwas interessant klingt/aussieht, bilde ich mir selbst ein Urteil. In den meisten Fällen ist es ohnehin so, dass ich den hochbewerteten Kram scheiße finde und umgekehrt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Bei der Grütze, die heutzutage bei den Massen so angesagt ist, wundert mich das aber auch wenig.
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Warum überrascht es mich so gar nicht, dass dir Bewertungen anderer Menschen völlig Banane sind? :-D Du müsstest ja für deinen Schrottplatz auch wieder andersherum vorgehen und eigentlich nur das schauen, was richtig mies bewertet wurde. Aber ich glaube, du findest auch so ganz gut heraus, was sich wirklich lohnt und/oder was Schrottpotential hat. ;-)
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Meistens habe ich da ein Händchen für, ja. Es gibt aber natürlich auch Filme, bei denen ich „guten“ Schrott erwarte, der dann aber einfach nur langweilige Scheiße ist.
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Das Leben ist voller Enttäuschungen, selbst auf dem Schrottplatz… :-D
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„Ich weiß, welche Serien bei anderen Bloggern oder Menschen aus meinem Umfeld, deren Meinung ist schätze, Anklang fanden und welche verrissen wurden.“
Dieser Satz hier ist für mich der Kern dafür, wie ich mich für neue Serien begeistere. Eben Meinungen von Personen berücksichtigen, die ich schätze und die ich einordnen kann. Auf generelle Sterne usw. gebe ich gar nichts. Solche stehen auf den von mir bevorzugten haptischen Medien aber auch nicht drauf, insofern wohl Glück gehabt… ;)
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Das ist natürlich die allerbeste Möglichkeit, sich bei anderen geschätzten Bloggern umzuschauen. Ich mache das auch sehr gern und das bietet ja manchmal sogar die Chance, vor dem Start einer Serie nochmal nachzuhaken, ob derjenige einem die Produktion wirklich weiterempfehlen würde. Eine sehr gute Methode also. :-)
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Wenn ich Lust darauf bekomme eine Serie zu schauen, dann gucke ich davor nicht auf Bewertungen. Ich mache mein Interesse daran eher am Bauchgefühl fest, an Trailern oder Erzählungen (wobei letztere ja auch irgendwie eine Bewertung sind). Solche Sternchen Bewertungen sagen für mich überhaupt nichts aus. Allerdings wenn ich die Serie oder den Film durchgeschaut habe, gucke ich schonmal darauf. Rein aus Interesse, wie andere Leute das Medium gefunden haben. Dann lese ich Reviews um zu schauen ob meine Meinung und „die Fachpresse“ da irgendwie übereinstimmen. Das mache ich besonders gerne wenn ich die Serie irgendwie doof gefunden habe… ;)
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Haha, toll, dass du nach dem Schauen einer doofen Serie erstmal nachschaust, was andere so darüber denken. :-D Sich nach dem Anschauen ein paar Meinungen einzuholen, ist meiner Meinung nach auch etwas ganz anderes, als es vorher zu tun. Ich finde es einfach total schade, wenn Leute sich etwas nicht anschauen, weil andere es schlecht bewertet haben. So viel Vertrauen müsste man in den eigenen Geschmack doch haben, dass man ihm mehr traut als anonymen Bewertungen…
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Also ich schau mir eigentlich nie irgendwelche Bewertungen an…wenn ich von einer Serie/Film gehört oder gelesen hab die mich interessiert dann kommt sie auf die Liste und allenfalls danach schau ich mal nach was andere dazu meinten.
Das Drei-Sterne-Problem ist zwar sehr gut erkannt und schlüssig argumentiert allerdings würde ich es nicht ganz so krass sehen und ausdrücken wie du, denn was ist wenn ein Film einfach komplett durchschnittlich ist?! Jeder von uns kennt doch diese Filme, die einem nicht weh tun beim Schauen, die man aber auch nicht gesehen haben muss. Diese Produktionen eines Genres, die exakt alle Klischees und Stilelemente beinhalten die es zur Einordnung braucht, die aber dennoch nicht schlecht oder negativ auffallen. Welche andere Wertung sollte ich dieses Filmen denn verpassen, denn sie liegen ja auch in meinem subjektiven Dafürhalten genau im soliden Mittelmaß 😉
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Das ist in der Tat ein guter Einwand: Wohin mit solchen Mittelmaßproduktionen? :-D Ich verstehe deine Argumentation total, finde aber trotzdem, dass man sich hier für eine andere Bewertung als drei Sterne entscheiden könnte (könnte, nicht müsste!). Wenn der Film einem trotz stilistischen Mittelmaßes exakt das gegeben hat, was man wollte (z. B. seichte Unterhaltung), könnte man auch vier Sterne geben. Aber darüber kann man sich sicherlich streiten. Wie gesagt: Film- und Serienerlebnisse sind einfach sehr emotionsgeleitet und subjektiv – und das ist ja auch gut so. :-)
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Hut ab. Sehr interessant geschrieben. Das Problem mit Bewertungen ist natürlich a) die ewige subjektive Sichtweise, b) die notorischen Nörgler und c) die nichtssagenden Dauerjubler.
Um ehrlich zu sein, bis ich es hier eben gelesen habe, ist mir nicht mal aufgefallen, dass meine Watchlist nach Sternchenmenge sortiert ist. Muss ich heute Abend glatt mal kontrollieren.
Da siehst du schon, ich gebe einen Sch**** auf Film- und serienbewertungen. Ich suche die Sachen nach möglichem Gefallen meinerseits aus. Ich hab mich noch nie für irgendwelche Bewertungen interessiert in diesem Bereich.
Traurig ist eigentlich, dass anscheinend immer Menschen Wert auf Bewertungen und Likes auf jedweder weise legen… Das anscheinend brauchen. Da empfehle ich jedem unbedingt die erste Black Mirror – Folge der 3. Staffel: „Nosedive / Abgestürzt“.
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Danke, das hast du nett gesagt! :-) Ich wusste bis letzte Woche auch nicht, dass meine Netflixliste nach Bewertungen sortiert ist und es wäre mir auch nie aufgefallen, wenn ich nicht diesen Beitrag verfasst hätte. Da sieht man mal, wozu das Bloggen gut ist. :-D
Die „notorischen Nörgler“ und „nichtssagenden Dauerjubler“ kenne ich übrigens auch. Ich habe gerade mal überlegt, welche Gattung ich schlimmer finde und kann mich echt nicht entscheiden. Es ist furchtbar, wenn Menschen immer alles kaputtreden, aber genauso schlimm, wenn sie keine Kritik äußern können. Puh…
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Ich finde diese Kaputtredner (gutes Wort) allerdings weitaus schlimmer…
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Da ist schon was dran. Keiner mag Dauerpessimisten oder Erbsenzähler.
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…und ich erst recht nicht :)
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Das Problem mit den 3* ist ja auch: Jede polarisierende Produktion wird sich bei 3* einpendeln. Allein deshalb – und weil mein Geschmack schräg ist – achte ich kaum auf solche Bewertungen.
Genau genommen glaube ich, das Problem ist nicht die Bewertung, es ist unser Problem, was wir von einem Serienabend erwarten. Warum soll ich mir nen 5* Film anschauen, wenn mir nach Trash ist? Oder Pokemon? Und was bringen mir seitenlange, einhellige Lobhudeleien (wie für Sense8 auf Twitter), wenn die Serie dich dann doch nicht packt?
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Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, dass polarisierende Produktionen im Mittelfeld landen. Vielleicht auch deshalb, weil man sich ja ehrlich mal fragen muss: Welche Produktion polarisiert denn heute noch so richtig? Kommt dir das spontan eine der letzten Jahre in den Sinn?
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Schon lange nicht mehr, aber ich achte auch nicht auf Bewertungen. Ich lasse mich vom Algorithmus leiten und von Empfehlungen konkreter Menschen. Was das Polarisierungs-Potential aber angeht, ist das mMn immer noch da, aber unsere Konsumgewohnheiten sind dafür zu fragmentiert. Wir bekommen das Polarisierende gar nicht mehr mit.
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Waaas, du lässt dich vom bösen, bösen Algorithmus leiten? Der ist doch unser aller Verderb! ;-)
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Ja, ist er. Aber Selbstzerstörung ist ein Hobby von mir. 😉
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Dachte ich mir schon. Du machst ja auch dieses „Sport“, zu dem mich immer alle überreden wollen. Igitt.
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Das mache ich aus Eitelkeit. Wie ich ihn mache, ist eine Frage der Selbstzerstörung. Wichtiger Unterschied. 😉
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Danke für die Aufklärung! :-D :-D :-D
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Interessanter Artikel, danke!
Ich handhabe das wie von meinen Vorrednern schon geschildert, wenn mich etwas aus welchen Gründen auch immer interessiert, dann schaue ich es auch an und das ganz unabhängig von anderen Meinungen.
Netflix schafft übrigens zum Ende des Monat die Sterne-Bewertungen und Rezensionen der Kunden ab und behält nur die Daumenbewertung bei, weil das Daumensystem wohl viel, viel häufiger genutzt wird, als das Sternesystem. Fand ich interessant…
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Das ist ja interessant, dass Netflix die Sterne abschafft. Das wusste ich noch gar nicht – danke für die Info! Gibt es dann nur noch die Möglichkeit, einen Daumen hoch zu geben oder soll es auch einen Daumen runter geben? Das wäre spannend… Nicht, dass ich etwas auf Bewertungen gebe, aber es wäre trotzdem spannend. ;-)
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Zur Zeit gibts es die Möglichkeit mit ‚Daumen hoch‘ und ‚Daumen runter‘ zu bewerten und für mich klang es so, als würden sie das auch beibehalten. Aber genau weiß ich es auch nicht
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Dann müssen wir wohl abwarten. Ich schau nachher auch mal rein, ob bei mir Daumen angezeigt werden oder da noch Sterne sind…
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Gerade erstmal diesen Beitrag hier bewertet….
Wie Du schon schreibst: diese Dinge sind rein subjektiv und ich mache da zwischen Bewertungen und Rezensionen kaum einen Unterschied im Hinblick darauf, ob ich etwas anschaue oder nicht (ist sowieso selten genug der Fall).
Generell traue ich Bewertungen nicht, die nur positiv oder nur negativ ausfallen, das scheint mir eher infantil statt differenziert zu sein.
Im Bereich Trash TV gibt es zum Beispiel eine Rezensentin bei Spigel online, Anja Rützel, die in diesem Genre unglaublich irre Rezensionen abliefert. Die Sendungen dazu gucke ich gar nicht. Wozu auch? :-)
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Danke für den Hinweis zu den Rezensionen von Anja Rützel. Ich hab direkt mal reingelesen und die Frau auch bei Twitter abonniert. Fantastisch! Und nein, was sie da bespricht, muss man sich ganz gewiss nicht anschauen – egal, ob es gut oder schlecht bewertet wurde. ;-)
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Hey!
Ich achte bei Filmen und Serien nie auf die Amazon oder Netflix Bewertung, ich wusste nicht mal, dass es da eine gibt.
Dabei verlasse ich mich dann eher auf Bewertungen von Freunden oder Bloggern, aber auch da bin ich oft erst recht neugierig, wenn ein Film oder eine Serie mies bewertet wurde. Irgendwie möchte man sich ja selber ein Bild machen und Geschmäcker sind bekanntlich unterschiedlich. Gerade bei so Marvel und DC Sachen, aber auch bei neueren Star Wars Filmen scheiden sich ja die Geister.
Liebe Grüße,
Nicci
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Stimmt, die Sachen von Marvel oder die neuen Star-Wars-Filme kennen, glaube ich, nur zwei Meinungen: supercool oder superscheiße. :-D Ich interessiere mich für beide nicht, aber sie sind sicherlich schöne Beispiele dafür, dass Bewertungen überhaupt nichts darüber aussagen, ob einem der entsprechende Film gefallen wird oder nicht.
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Ja, das stimmt :-D
Eben, das kommt ja auch total drauf an, was man so erwartet..
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Ich kenne das Gefühl soooo gut. Da sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht und schwupps ist die Lust auf einen Film eh weg, weil man 10 Minuten alle Möglichkeiten abgegrast hat.
Ich schaue meistens einfach was kürzlich hinzugefügt wurde und gebe dann einfach einen Buchstaben auf den ich Lust habe ins Suchfeld ein. So kann ich mir ein bisschen Zufall gönnen. *lach*
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Das ist auch eine super Methode. Der Zufall entscheidet eh meistens richtig. :-)
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Nach dem Lesen wird mir mal wieder deutlich, warum ich Netflix und Co nicht brauche. Ich gucke Fernsehen mit Fernsehprogramm und wenn mir eine Serie gut gefällt, kaufe ich sie mir als DVD. Ich schaue sie mehrmals und freue mich immer wieder an meinen Favoriten. Egal, wer was wann und wie bewertet. Netflix und Co würden mich überfordern. Aber ich bin natürlich auch mit Telefonzellen und Wählscheibe aufgewachsen……
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Das finde ich so schön, was du schreibst! Ich liebe es eigentlich auch, Serien im TV zu schauen und sie dann – sei es im Stream oder auf DVD – immer wieder mal anzugucken. Serien, die man richtig mag, sollte man nicht nur einmal gucken. Beim ersten Mal entgeht einem einfach total viel.
Leider schaffen viele gute Serien es ja heute gar nicht mehr ins reguläre TV, sodass ich schon dankbar bin, dank Stream eine größere Auswahl zu haben. Ich suche mir aber auch dort immer genau aus, was ich gucken möchte und konsumiere nicht irgendwas. Bewertungen sind mir dabei auch egal. Geschmack ist einfach subjektiv.
Ich bin übrigens auch noch teilweise mit Telefonzellen und Wählscheiben aufgewachsen! :-) Für die ganz junge Generation (geboren nach 2000) sind TV und DVD aber sicher ein Auslaufmodell. Echt schade eigentlich. Sie werden z. B. nie verstehen, welche Bedeutung der Mittwochabend für Grey’s Anatomy-Fans hat. ;-)
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Mein Sohn (32) hat sich im letzten Jahr fast totgelacht, als er aus nostalgischen Gründen die Muppets Weihnachtsgeschichte (https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Muppets-Weihnachtsgeschichte) bei mir sehen wollte und ich eine Video Kassette in meinen Videorekorder schob 😂. Stream ist bestimmt eine gute Sache und irgendwann werde ich es/ihn (?) wohl auch nutzen, wenn ich den passenden Fernseher dazu gekauft habe…..
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Der Fernseher ist wirklich entscheidend. Ohne ihn würde ich Streaming auch längst nicht so viel nutzen. Wer will schon immer auf den Laptop schauen?
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Ich schaue mir immer, nachdem ich den Film oder die Serie geschaut habe, die Bewertungen an, einfach, um mir die verschiedenen Meinungen durchzulesen. Oftmals rege ich mich dann aber nur über schlechte Rezensionen á la:
„Hab ich noch nicht gesehen, aber wird wohl gut sein. 5 Sterne.“ oder
„Was soll der M…??? Die Serie wurde abgesetzt! 1 Stern“ auf.
Die meisten klatschen einfach nur noch hin und differenzieren gar nicht mehr. ☺Liebe Grüße
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Da sprichst du einen wichtigen Punkt an, Melanie! Ich kann auch nicht verstehen wie man etwas bewerten kann, was man nicht gesehen hat. Ehrlich, wie kommt man darauf? Dann kann ich ja auch sagen „Muscheln sollen lecker sein, 5 Sterne“, obwohl ich noch nie welche gegessen habe.
Genauso ist es, wenn Produktionsentscheidungen in die Bewertung einfließen. Nur weil etwas abgesetzt wurde, muss es ja nicht schlecht sein. Klar trübt die Absetzung das Gesamterlebnis, wird aber z. B. der Schauspieler- und Autorenleistung überhaupt nicht gerecht. Da merkt man eindeutig, wie emotional Menschen einfach bewerten.
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