Der April diesen Jahres war vieles, aber eines ganz sicher nicht: langweilig. Es gab Höhen und Tiefen, wobei gerade der Monatsbeginn aus verschiedenen Gründen schwierig war. Darauf möchte ich hier aber nicht näher eingehen und mich lieber auf das Positive konzentrieren. Denn es gab in den letzten gut vier Wochen einige Momente, die mir wohl noch lange im Gedächtnis bleiben und auch unmittelbare Folgen für die nähere und fernere Zukunft haben werden. Fangen wir also mit der offensichtlichsten Thematik an:

Wie es wirklich ist, 30 zu werden

Die 30 ist ein wichtiger Meilenstein. Zumindest scheint es so, denn es wird ein großes Brimborium darum gemacht. „Mit 30 ist die Jugend definitiv vorbei“, „Jetzt geht es bergab“ – kennt Ihr diese Sprüche auch? Mir sind solche Definitionen, die sich an beliebigen Altersgrenzen festmachen, ehrlich gesagt ziemlich suspekt. Die nahende 30 hat bei mir zwar bewirkt, mich um Dinge zu kümmern, die ich schon einige Zeit vor mir hergeschoben habe (z. B. Versicherungskram), aber das hätte ich genauso gut auch letztes oder nächstes Jahr tun können. Die 30 waren ein Anlass, aber kein Auslöser. Ansonsten hat sich in meinem Leben nichts verändert durch dieses Zahl. Ich fühle mich wie eh und je, niemand behandelt mich anders, man sieht mir die 30 nicht an. Ich könnte genauso gut 28 oder 32 sein.

Was mir allerdings mit zunehmendem Alter auffällt: Ich werde deutlich selbstsicherer und weiß viel besser als noch vor fünf Jahren, wer ich bin, was ich kann und wie ich mir mein Leben vorstelle. Im Umkehrschluss tritt auch immer klarer heraus, was ich eben nicht möchte. Das ist spannend und ein Prozess, den ich in den nächsten Monaten und Jahren weiterverfolgen werde. Die Psychologie geht ja – grob gesagt – davon aus, dass die wesentlichen Charakterzüge eines Menschen sich bis zum 30. Lebensjahr herauskristallisieren und festigen. Natürlich können auch danach noch charakterliche Veränderungen stattfinden, werden dann aber eher durch schwere Krisen oder große Lebensumbrüche ausgelöst oder gehen mit diesen einher. Vielleicht hängt mein derzeitiges Gedankenkarussell ein wenig mit dieser Festigungsphase zusammen, vielleicht auch nicht. Jedenfalls kann ich bislang nichts Negatives an den 30ern feststellen. Sie werden aus vielerlei Gründen ein spannendes Jahrzehnt werden.

Put a ring on it!

Mein 30. Geburtstag war der vielleicht ungewöhnlichste Geburtstag, den ich je hatte. Noch nie zuvor bin ich über diesen Tag verreist. Noch nie zuvor bin ich überhaupt verreist, ohne zu wissen, wohin. Zu Weihnachten hatte der Herr Koch mir (oder besser gesagt: uns) einen dreitägigen Kurzurlaub geschenkt, der am Tag vor meinem Geburtstag starten und am Tag danach enden sollte. Ich wusste bis zu unserer Ankunft im Spreewald nicht, wohin wir überhaupt fahren. Letzte Woche habe ich Euch ja schon einige Fotos von unserem Hotel und der Spree gezeigt. Eigentlich war der Überraschungsurlaub schon aufregend genug und hätte als Geburtstagsgeschenk völlig ausgereicht. Was ich aber nicht wusste: Das Schlosshotel sollte auch als Kulisse für eine ganz besondere Frage dienen. Schon seit November letzten Jahres hatte der Herr Koch das geplant, der Schelm.

So kam ich aus dem Urlaub nicht nur ein Jahr älter, sondern auch mit einem neuen Beziehungsstatus zurück. Denn natürlich habe ich die Frage mit „Ja“ beantwortet – wie könnte ich auch nicht? Seit über 3 1/2 Jahren gehen der Herr Koch und ich durch dick und dünn. Er unterstützt mich in allem, was ich tue; er ist mit mir nach Braunschweig gezogen; er kocht in seiner Freizeit für mich; er erträgt meine Schrullen (ja, ich habe einige, das kann ich hier auf dem Blog aber ganz gut verbergen… 😀 ) und eiskalten Hände; er steht morgens früh auf, um mit mir zu frühstücken, obwohl er ausschlafen könnte; … Diese Liste ließe sich beliebig lang fortsetzen, aber ich glaube, die Botschaft ist angekommen. Irgendwann im nächsten oder übernächsten Jahr werden wir es offiziell machen, aber auch jetzt schon gilt: Den Mann lasse ich nicht mehr los. ♥

Und sonst so? – Der April in Kurzform

Arbeit: Immer noch anstrengend auf vielen verschiedenen Ebenen. Dank Ostern und einer Woche Urlaub bzw. Weiterbildung aber machbar.

Gesundheit: Die plötzliche starke Sonneneinstrahlung Mitte des Monats hat mir ziemlich zugesetzt. Ich leide unter Sonnenallergie und die heißen Tage mit zwölf Stunden Dauersonne waren einfach zu viel für meine noch auf Winter eingestellte Haut. Dank Calciumtabletten und Cetirizin hat der Ausschlag sich jetzt aber (erstmal) wieder gelegt. In den Urlaub im Mai werde ich trotzdem langärmlige Kleidung mitnehmen müssen. 😦

Hobbys: Der nächste Tanzkurs hat begonnen – und der Herr Koch und ich haben direkt die ersten beiden Stunden verpasst. Einmal waren wir im Urlaub, einmal fiel der Kurs wegen einer Bombenentschärfung aus (es gab einen Ersatztermin, aber der hat für uns leider nicht gepasst). Letzte Woche waren wir also in Stunde drei das erste Mal wieder da – und einfach richtig schlecht. Man hat uns definitiv nicht angesehen, dass wir schon seit 2 1/2 Jahren tanzen (und auch nicht, dass wir den aktuellen Kurs schon einmal absolviert haben). Gibt so Tage. 😀 Diese Woche wird es hoffentlich wieder besser werden.

TV-Serien: Suits, Staffel 6 ist endlich bei Netflix verfügbar! Ich verstehe zwar nicht, warum sie in zwei Teilen hinzugefügt wurde (Teil 1 Anfang April, Teil 2 am 02. Mai), aber freue mich sehr über ein Wiedersehen mit Harvey, Mike und Co. Außerdem habe ich The Good Wife beendet und mich über das merkwürdige Ende gewundert. Mit dem Herrn Koch habe ich 11.22.63 geschaut, was uns beiden gut gefallen hat. Ich glaube, ich mag die Buchvorlage lieber, aber das werde ich in der noch ausstehenden Besprechung genauer erörtern. Der April hat jedenfalls den Review-Berg wieder anwachsen lassen…

Unternehmungen: Drei Tage Spreewald! ♥ Außerdem war ich für eine Weiterbildung zwei Tage in Hannover.

Was mich glücklich gemacht hat: siehe oben 🙂

Was mich traurig gemacht hat: … wurde durch die Glücksmomente wieder aufgewogen. Ich arbeite daran, mich von negativen Ereignissen oder Emotionen, die außerhalb meines eigenen Handlungsspielraums liegen, nicht mehr so stark beeinflussen zu lassen.

Wie war Euer April: Top, Flop oder auch im Niveau flexibel? Meiner war jedenfalls gerade wegen der unterschiedlichen Ereignisse sehr denkwürdig. 😀 Seid Ihr vielleicht auch schon mal verreist, ohne zu wissen, wohin? Und welchen Eurer Geburtstage werdet Ihr definitiv nie vergessen? Ich bin gespannt auf Eure Storys!