Vielleicht liegt es am sich anbahnenden Frühling. Vielleicht an meinem runden Geburtstag, der nächsten Monat ansteht. Vielleicht gibt es auch gar keinen konkreten Grund. Trotzdem hinterfrage ich aktuell manche Gegebenheiten in meinem Leben. Ich sortiere Materielles und stelle fest, dass Dinge in meinem Regal stehen, die ich das letzte Mal in der Hand hatte, als ich sie beim Einzug vor über 2 1/2 Jahren dorthin geräumt habe. Was tun diese Dinge dort? Sie bedeuten mir nichts, also kann ich sie auch verschenken, verkaufen oder entsorgen.

Während ich die Wohnung also in den nächsten Wochen gehörig ausmisten werde, habe ich hier auf dem Blog schon letzten Herbst eine Umstellung vorgenommen und veröffentliche nur noch zwei Beiträge pro Woche. Wie es mir damit geht und wie sich dieser Umstand auf die Statistiken ausgewirkt hat, darum soll es in diesem Beitrag gehen.

Ein Rückblick auf 2017

Ihr erinnert Euch vielleicht noch, dass ich im letzten Jahr eine kleine Offensive gestartet und von Januar bis August je drei Beiträge pro Woche geschrieben habe. Das hat mir zu dem Zeitpunkt viel Spaß gemacht und sich auch in der Statistik bezahlt gemacht. Über 200 weitere Blogfollower kamen dazu, die Aufrufzahlen pendelten sich bei über 2 k pro Monat und  zwischen 60 und 80 pro Tag ein. Am Ende des Jahres standen 128 Beiträge sowie über 3.000 Kommentare auf der Uhr. 2017 war damit mit Abstand mein erfolgreichstes Blogjahr.

2017 war aber auch das Jahr, in dem ich mit Abstand am meisten Zeit in den Blog investiert habe. Da ich in meinem Job auch den ganzen Tag auf einen PC starre und ebenfalls viel schreibe, fehlt mir unter der Woche abends die Lust, auch noch zu bloggen. Die Konsequenz daraus war, dass die drei Beiträge am Wochenende vorbereitet werden mussten. Die Konsequenz daraus wiederum waren Wochenenden, die eigentlich nur noch aus Haushalts- und selbst auferlegten Blogverpflichtungen bestanden. Denn wie jeder gute Blogger weiß: Ein anständiger Beitrag schreibt sich weder von selbst noch in einer halben Stunde. Irgendwann im Spätsommer hatte ich genug und ging im September in eine Blogpause. Seit meiner Rückkehr daraus im Oktober schreibe ich nur noch zwei Beiträge pro Woche. Als treue Leser dieses Blogs erwartet Euch immer am Montag der Media Monday sowie ein weiterer Beitrag am Mittwoch oder Donnerstag, meistens zum Thema TV-Serien. Diesen Rhythmus befolge ich nun seit einem knappen halben Jahr und bin sehr glücklich damit.

Qualität vor Quantität

Ich bin sehr glücklich damit, weil ich nun wieder mehr Zeit am Wochenende habe. Wenn ich mal samstags oder sonntags verabredet bin, kann ich problemlos am anderen Tag des Wochenendes die Beiträge für die kommende Woche vorbereiten. Der Media Monday lässt sich alternativ auch gut am Montagabend erstellen – das klappt sogar nach einem richtigen Montag auf der Arbeit (ihr wisst bestimmt, was ich meine…). Außerdem habe ich das Gefühl, dass ich mir mit meinem wöchentlichen Beitrag seit der Umstellung im Oktober wieder mehr Mühe gebe. Ich überlege mir für jede Serienreview einen klaren Aufhänger, wie z. B. Feminismus für die vierte oder Veränderung für die fünfte Staffel The Good Wife.  Ich überlege, welche allgemeinen Themen ich in der Kategorie Seri(e)ös einmal besprechen könnte. Herausgekommen sind z. B. in den letzten Wochen die Beiträge über Guilty Pleasure sowie das Thema Rewatch. Ich überlege, wie ich Euch mit einbeziehen könnte, was beispielsweise den Beitrag Was soll ich als nächstes schauen? zur Folge hatte, der mit 57 Kommentaren auch einer der diskutiertesten in den letzten Monaten war (In der Abstimmung hat übrigens Arrow, Staffel 4, hauchdünn gewonnen – ich werde mich dieser Staffel bald annehmen, versprochen!).

Was sagen nun aber die nackten Zahlen zur Reduzierung der Beitragsanzahl? Fangen wir mit dem schlechten an: Die Abonnentenzahlen stagnieren. Anfang des Jahres waren es 450, aktuell sind es 453. Es waren auch schon mal 455. Wenn ich dieses Jahr noch die 500 knacken könnte, wäre das großartig, aber das ist absolut kein Muss. Wie auch in (anderen) sozialen Netzwerken sagen Aufrufzahlen und Interaktionsraten wesentlich mehr über den eigenen Blogerfolg aus als reine Followerzählerei. Heute (18.03.) habe ich seit längerer Zeit mal wieder in die Statistik geschaut und war einigermaßen erstaunt darüber, dass die Aufrufzahlen unter der niedrigeren Beitragsfrequenz kaum leiden:

Der Januar war rein von den Aufrufen her mein stärkster Monat überhaupt. Erstmals bin ich haarscharf an den 3.000 Aufrufen/Monat sowie 100 Aufrufen/Tag vorbeigeschrammt. Fast genauso sehr habe ich mich aber über den Februar gefreut. Als statistisch eigentlich doofer, weil richtig kurzer Monat hat sich der Februar mehr als wacker geschlagen und steht ähnlich gut da, wie April oder Mai des Vorjahres – meine beiden Top-Blogmonate 2017. Mir zeigt das einmal mehr, dass Content King ist und es nicht so sehr darauf ankommt, ob es nun zwei, drei oder fünf Beiträge pro Woche sind.

Regelmäßig zu bloggen ist der Schlüssel, um die eigenen Blogziele – sofern es welche gibt und welche auch immer es sein mögen – zu erreichen. Genauso wichtig ist aber die Qualität der Beiträge:

  • Bieten sie dem Leser/der Leserin Neues, Schönes, Unterhaltsames oder einen Denkanstoß?
  • Lädt der Text zu Diskussionen ein und beteiligt sich der Verfasser/die Verfasserin des Blogbeitrags daran?
  • Ist der Text stilistisch ansprechend sowie grammatisch und rechtschreiblich korrekt und in einem leserfreundlichen Layout verfasst (Zwischenüberschriften, Absätze, Bilder)?

All diese Faktoren tragen in einer Welt, in der die Aufmerksamkeitsspanne jedes einzelnen immer kürzer wird, fast genauso viel zum Gelingen eines Blogtextes bei wie der Inhalt. Das mag man traurig finden, es ist aber wahr.

Fazit: Never change a winning team!

Für mich hat sich die Umstellung auf zwei Beiträge pro Woche als absolut richtig erwiesen. Ich habe wieder mehr Motivation, um möglichst gute Beiträge zu schreiben – gerade weil ich mehr Zeit für Dinge abseits des Bildschirms habe. Die beste Inspiration ist eben immer noch das reale Leben. Auch die Statistik spricht dafür, dass es nicht so sehr darauf ankommt, wie viel veröffentlicht wird, sondern was seinen Weg auf den Blog findet. So erwarten Euch hier auch weiterhin jede Woche der montägliche Media Monday sowie ein weiterer Beitrag aus den Kategorien Seri(e)ös, Schreibtischliebling oder Schreibtischkalender. Ich freue mich, wenn Ihr weiterhin ab und zu hier vorbeischaut. 🙂

Ich war wirklich ein bisschen überrascht, dass meine Blogstatistik sich auch mit weniger Beiträgen so gut schlägt. Habt Ihr auch einen festen Blogrhythmus? Oder gehört Ihr zu den spontanen Bloggern, die einen Text verfassen und sofort auf „veröffentlichen“ klicken? Erzählt mir doch von Eurer Blogroutine!