Fünf Freundinnen, zig Verbrechen und unendlich viele Theorien später endet das Rätselraten, wer sich unter dem schwarzen Hoodie verbirgt. Pretty Little Liars geht in die finale Runde und es wird mal wieder blutig, gruselig und vor allem – verwirrend. Seid Ihr dabei, wenn ich mich noch ein letztes Mal nach Rosewood begebe?

Zur Handlung

Die sechste Staffel ließ den Zuschauer – wie könnte es anders sein? – mit einem fiesen Cliffhanger zurück: A. D. hatte es irgendwie geschafft, Hanna unter Calebs Nase aus dem Lost Woods Resort zu entführen. Um sie zu retten, müssen die anderen Liars A. D. Charlottes Killer nennen. Da sie keine Ahnung haben, einigen sie sich auf Ali, die immer noch in der Psychiatrie liegt. Während Hanna fliehen kann, wird Ali von ihrem Ehemann Elliot gefoltert. Ihre Freundinnen können sie retten, töten dabei allerdings aus Versehen Elliot, den sie als Schwindler enttarnt haben, und vergraben seine Leiche. Neue Theorien, wer sich hinter A. D. verbergen könnte, umfassen sowohl Mary Drake als auch Noel Kahn, Jenna Marshall, Sara Harvey und Lucas Gottesmann. Als A. D. die Liars via eines elektrischen Brettspiels zum finalen Showdown zwingt, sehen sie sich Aufgaben gegenüber, die ihre Zukunft und auch ihre Freundschaft gefährden könnten. Schließlich wird Mona als Charlottes Mörderin enttarnt und A. D. beendet das Spiel, ohne erkannt zu werden. Mary Drake nimmt währenddessen den Mord an Elliot auf sich, um Spencer, ihre biologische Tochter, zu schützen.

Im ein Jahr später spielenden Serienfinale funkt A. D. bei Ezras und Arias bevorstehender Hochzeit dazwischen, als der Bräutigam und Spencer entführt werden. Endlich wird A. D.s Identität enthüllt: Es handelt sich um Alex Drake, Spencers unbekannte Zwillingsschwester. Beide Opfer werden von ihren Freunden gerettet und mit der verspäteten Hochzeit findet die Geschichte ihr Ende.

Familiengeheimnisse sind des Rätsels Lösung

Am Ende einer Geschichte blicke ich immer gerne an die Anfänge zurück, einfach um zu sehen, welchen Weg die Figuren gegangen und was sie alles hinter sich gelassen haben. Ging es zu Beginn der Serie um eine Teenie-Clique, die ihre Anführerin verlor und dann per SMS bedroht wurde, haben wir es am Ende mit erwachsenen Frauen zu tun, die nicht nur von einer, sondern gleich zwei Psychopathinnen terrorisiert wurden. Dass sich diese Erfahrung auf alle Lebensbereiche und -entscheidungen ausweicht, ist nicht zu leugnen. Interessant ist, dass als Ursache für den ganzen Terror zwei urmenschliche Motive ausgemacht werden können: Neid und Rache. Sowohl Charlotte als auch Alex wurden von ihrer leiblichen Eltern getrennt und sind verbittert, weil ihre Schwestern Alison und Spencer in (vermeintlich) glücklichen Familien leben und in Aria und Emily so gute Freundinnen gefunden haben. Frei nach dem Motto „Was ich nicht haben kann, sollt ihr auch nicht haben“ beginnen die beiden Psychokriege, die mehr als einmal tödlich enden. Totgeschwiegene Familiengeheimnisse sind also der eigentliche Auslöser für alles, was der Zuschauer sich sieben Staffeln lang angesehen und wobei er mitgerätselt hat. Letztlich kommt also alles – wie in vielen Guilty-Pleasure-Serien – auf zwei simple Motive und die beiden Gruppen zurück, die für die meisten Menschen essentiell sind: Familie und Freunde.

Fazit

Ich habe wirklich lange gedacht, dass Mary Drake sich hinter A. D. verbirgt. Auch Lucas‘ Freundlichkeit habe ich zeitweise nicht getraut. Jenna hätte ebenfalls ihre Gründe gehabt, die Mädels zu hassen. Den finalen Twist habe ich nicht kommen sehen – und ich bezweifle, dass irgendjemand das konnte. Spencers unbekannte Zwillingsschwester taucht wie ein Deus ex machina auf und schon sind alle Rätsel gelöst. Das ist einfach, zugegeben. Niemand hätte das ahnen oder vorhersagen können. Im Rückblick wirkt es fast logisch, alle Szenen, in denen Spencer ein wenig „out of character“ gehandelt hat, damit zu erklären, dass sie es gar nicht selbst war. Sei es drum – die Geschichte hat ihr Ende gefunden und als Fan hat auch die siebte Staffel jede Menge Spannung und Unterhaltung geboten. Ich glaube fast, dass es erzählerisch die dichteste aller Staffeln war. So viele Handlungsstränge, so viele lose Enden, die in 21 Folgen zumindest einigermaßen logisch festgezurrt werden mussten. Meiner Meinung nach ist das recht ordentlich gelungen und Staffel 7 steht den vorherigen Staffeln im Unterhaltungswert in nichts nach. Dass man bei Pretty Little Liars lieber nicht nach Logik fragt, steht auf einem anderen Blatt.

Weiterempfehlung: 160 Folgen voller Lügen, Intrigen und Geheimnisse warten in Pretty Little Liars auf den Zuschauer. Wer Teenieserien mag und bei Logikschwächen auch mal ein Auge zudrücken kann, ist mit dieser Serie gut bedient.

Was denkt Ihr über den finalen Twist? Hättet Ihr Euch ein anderes Ende gewünscht? Und wen hattet Ihr im Verdacht, A. D. zu sein?