Ich dachte nicht, dass ich jemals größere Gemeinsamkeiten zwischen Harvey Specter und Tony Soprano feststellen würde. Ihre beruflichen Tätigkeiten, ihre familiäre Situation, ihr Kleidungsstil – der Mafiaboss aus New Jersey und der Topanwalt aus New York könnten kaum gegensätzlicher sein. Die fünfte Staffel Suits belehrt mich nun allerdings eines Besseren. Was die beiden verbindet und wie mir Staffel fünf einer meiner absoluten Lieblingsserien gefallen hat, lest Ihr in der Besprechung.
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft: Auf die zwischenmenschlichen Beziehungen kommt’s an!
Wir erinnern uns: Am Ende von Staffel vier kommt es zum Bruch zwischen Harvey und Donna. Donna wechselt daraufhin intern den Arbeitsplatz und fängt in Staffel fünf als Sekretärin von Harveys liebstem „Feind“ Louis Litt an. Diese Entscheidung trifft Harvey mehr als er es wohl selbst erwartet hätte, denn ab diesem Zeitpunkt erleidet er wiederkehrende Panikattacken. Um diese in den Griff zu bekommen, tut er genau das, was schon Tony Soprano vor ihm tat: Er sucht eine Psychiaterin auf. So beginnt die Staffel mehr als ungewöhnlich, denn nie im Leben hätte ich erwartet, den toughen Harvey Specter mal auf einer Therapeutencouch zu erleben. Eine interessante Entwicklung ist es allemal, zeigt es doch, welchen Schwerpunkt die Staffel setzen wird. Es geht um zwischenmenschliche Beziehungen, um Freundschaft und Verlust, um Loyalität und Verrat. Während Harvey damit kämpft, Donnas Weggang zu verarbeiten und dabei erstmals auch Informationen über seine Mutter enthüllt werden, bereiten sich Mike und Rachel auf ihre Hochzeit vor. Wie ein Damoklesschwert hängt dabei allerdings Mikes Geheimnis über ihnen. Als Mike gegen Jessicas Willen zum Juniorpartner aufsteigt, bringt ihn sein erster Fall ausgerechnet mit einer ehemaligen Affäre zusammen, der er einst sein Geheimnis anvertraute. Das verunsichert ihn so sehr, dass er sich aus der Kanzlei zurückziehen möchte. Allerdings zu spät: Aus anderer Quelle hat die knallharte Staatsanwältin Anita Gibbs bereits davon erfahren, dass er ein Hochstapler ist. So wird Mike der Prozess gemacht, was die Loyalität aller Beteiligten gegenüber ihm und auch gegenüber Pearson Specter Litt auf eine harte Probe stellt. Am Ende kommt es zum großen Showdown, bei dem eine Person Verantwortung für Mikes Betrug übernehmen muss…
Interna statt Klienten – ein anderer Fokus
Wie es die kleine Zusammenfassung andeutet, konzentriert sich Staffel 5 sehr stark auf die Hauptfiguren und interne Probleme bei Pearson Specter Litt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Mikes Geheimnis publik wird, denn zu viele Personen sind in den letzten Staffeln darin eingeweiht worden. Dass es letztlich Sheila Sazs, Louis Exfreundin, ist, die Mikes Karriere abrupt beendet, kam dennoch überraschend. Es passt jedoch, dass eine Harvardmitarbeiterin ohne emotionale Verbindung zu ihm sein Geheimnis enthüllt. Ich bin der festen Überzeugung, dass weder Harvey noch Donna noch Jessica noch Louis (nein, auch nicht Louis!) es letztlich über sich gebracht hätten, Mike zu verraten. Wie stellt Louis doch am Ende der Staffel fest: „Mike is family!“. Dieser interne Fokus auf die Geschehnisse rund um Mike, um Harveys Therapie, um die Hochzeitsvorbereitungen und um Louis und Donna hat aber auch zur Folge, dass der Zuschauer wenig von dem zu sehen bekommt, was er aus früheren Staffeln kennt. Mike und Harvey arbeiten zusammen an einem Fall? Beide werfen sich Filmzitate an den Kopf? Donna und Harvey liefern sich einen Schlagabtausch? All das kommt in Staffel 5 etwas zu kurz. Klar, wenn alle mit Mikes Fall beschäftigt sind, bleibt keine Zeit mehr für Klienten. Trotzdem habe ich ein bisschen gebraucht, mich daran zu gewöhnen – und ja, es hat mir auch ein bisschen gefehlt.
Fazit
Staffel fünf einer meiner Lieblingsserien schlägt deutlich ernstere Töne an als frühere Staffeln. Es wird emotional, es wird spannend, es wird dramatisch – es wird schlichtweg anders. Was den 16 Folgen an Leichtigkeit fehlt, macht sie durch dichte Erzählung und Enthüllungen aus der Vergangenheit wett. Am Ende stehen für alle Beteiligten große Veränderungen an und ich bin sehr gespannt, wie die Autoren mit diesen in Staffel sechs umgehen. Wie ich schon früher anmerkte, funktioniert die Serie für mich nämlich am besten mit Mike und Harvey im Doppelpack.
Weiterempfehlung: Auch in der fünften Staffel macht die Geschiche um Mike Ross, Harvey Specter und Co. noch genauso viel Spaß wie in den Staffeln eins bis vier. Dennoch verschiebt sich der Fokus in dieser Staffel von den wöchentlich wechselnden Fällen zugunsten der folgenübergreifenden Handlung rund um die Hauptfiguren. Das ist interessant und es bleibt abzuwarten, wie die Autoren damit in den folgenden Staffeln umgehen werden.
Ich liebe SUITS. Inzwischen sind wir bei Staffel 6 angelangt und ich mir ist fast schon ein bisschen flau im Magen, dass die Stunden mit Harvey und Mike bald vorbei sein werden… Dann heißt es wieder laaaaange warten, bis es mit Staffel 7 weitergeht.
Viele Grüße vom bekennenden Serienjunkie 🙂 Anni
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Hallo Anni, ich kann dich sooo gut verstehen! Wie lange ich auf Staffel 5 von Suits gewartet habe, es war wirklich schlimm. Und nun geht es wieder los mit dem Warten auf Staffel 6. Ist schon nicht leicht, so ein Leben als Serienjunkie. 😉
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Wem sagst du das… Eben kam die Vorankündigung für House of Cards… Am 30.5. geht’s da weiter, da muss ich glatt die letzten Folgen noch mal anschauen…
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Hmm, aber die Staffel läuft ja erstmal nur bei Sky. Bei Netflix wird man wohl noch ein paar Wochen/Monate länger warten müssen. Naja, mehr Zeit für andere Serien. 😉
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So ist es. Ich habe das „Glück“, dass mir mein Mann vor Jahren „Sky Sport“ zu Weihnachten geschenkt hat, weil ich die Fußballguckerin in der Familie bin. Er wollte nicht leer ausgehen und hat für sich bzw. für uns dann das Filmpaket gleich mit abonniert. Aber du hast ja noch jede Menge Serien vor dir, da bietet Netflix zum Glück ja eine gaaaaanze Menge! Hab viel Freude beim Gucken.
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Uhh, du Glückskind! Das ist natürlich richtig cool. Da wünsche ich dir schon einmal viel Spaß. In ein paar Monaten können wir dann darüber diskutieren. 😉
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Grins. Ich freue mich auch immer wieder darüber, nicht nur wegen Fußball… 🙂 Seeeehr gerne können wir da diskutieren, ich freue mich darauf. Und dann ist mir eingefallen, dass ich dir „Shameless“ noch gar nicht empfohlen habe. Eine grandiose Serie, die als Comedyserie läuft und anfangs auch sehr skurril anmutet, dann aber kommt immer mehr Tiefgang dazu. Wirklich sehenswert…
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Ah, Shameless hatte ich mal angefangen, als Kabel 1 (War es Kabel 1? Bin gerade unsicher) die Serie ins Programm aufgenommen hat. Aber der Sendetermin war so spät abends, dass ich dann gleich am Anfang mehrere Folgen verpasst habe. 😦 Könnte ich trotzdem mal nachholen. 🙂
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Das ist ein Elend… Generell kommen die meisten guten Sendungen soooo spät abends, dass die kein normaler Mensch schaffen kann… Ein Hoch auf Netflix und Co. Shameless kommt glaube ich auch auf Amazon Prime, bin nicht ganz sicher…
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Ich fand die Veränderung bzw der neue Schwerpunkt hat Suits gut getan und vor allem Harvey beim Psychologen war spannend, das gab ganz neue EInsichten.
Und in der sechsten Staffel geht es großartig weiter – keine Sorge, mehr verrate ich nicht 🙂
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Puh gut – keine Spoiler! 😀 Aber das macht ja Lust auf Staffel 6, wenn sie dir gut gefallen hat. 🙂 Ich wusste ja erst nicht, was ich von dieser Therapeutensache halten sollte und weiß nach wie vor nicht, ob ich die Flashbackfolge gelungen fand oder eher absurd. Naja, ich muss mir die Staffel auf jeden Fall nochmal in Ruhe anschauen, wenn ich ein paar andere Serien abgearbeitet habe. Irgendwie habe ich viel zu viel auf dem Schirm gerade…
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