Nachdem die Besprechungen von Staffel 1 und 2 meiner momentanen Lieblingsserie noch großen Anklang fanden, ist die Review zu Staffel 3 recht wenig beachtet worden. Offensichtlich gibt es hier weniger Sons of Anarchy-Fans als ich dachte. Lasst Euch gesagt sein: Ihr verpasst etwas! Staffel 4 wartet erneut mit einer spannenden Story auf, die mich so manches mal die Luft anhalten ließ. Warum? Das lest Ihr in folgender Besprechung.

Zum Inhalt

Nach dem großen und überraschenden Twist am Ende von Staffel 3, der sowohl den Sons als auch mir als Zuschauerin einiges an Genugtuung verschaffte (Stichwort: Agent Stahl), beginnt die Folgestaffel mit einem Zeitsprung: Die Sons haben ihre Haftstrafe von 14 Monaten abgesessen und schicken sich an, nach ihrer Entlassung in Charming wieder kräftig mitzumischen. Leider hat es sich dort in der Zwischenzeit ein neuer Sheriff gemütlich gemacht, der nicht so leicht zu beeinflussen ist wie der gute alte Unser. Auch innerhalb des Clubs nehmen die Spannungen zu, denn Clay und Jax haben nach wie vor komplett unterschiedliche Ansichten, wie es für SAMCRO in Zukunft weitergehen soll. Auf den Einstieg in das Drogengeschäft lässt Jax sich darum nur unter der Bedingung ein, dass Clay ihm in naher Zukunft den Ausstieg aus dem Club ermöglicht. Dass die vermeintlich einfachen Drogenkurierfahrten sich bereits nach kurzer Zeit als verhängnisvolle Verstrickung mit gleich mehreren Gegnern (dem Galindo-Kartell, der IRA, der russischen Mafia, den Mayans) entpuppen, macht diesen Plan jedoch zunichte. Auch nicht hilfreich ist es, dass plötzlich ein Bundesstaatsanawalt in Charming auftaucht und die Sons, insbesondere Juice, unter Druck setzt. Als dann noch Morddrohungen gegen Tara ans Tageslicht kommen und ein SAMCRO-Mitglied ermordet wird, muss Jax sich entscheiden: Steigt er aus oder übernimmt er die Führung des Clubs?

Der Vergangenheit entfliehen

Im Rückblick steht Staffel vier für mich unter dem Motto „Der Vergangenheit entfliehen“. Jax sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, dem Club den Rücken zu kehren und auch Tara tut alles, um Charming endgültig verlassen zu können: nicht nur des Clubs wegen, sondern auch, weil Wendy auf einmal Mutteransprüche stellt und Abel sehen will. Clay hingegen lebt zunehmend in Angst davor, dass Jax herausfinden könnte, dass er einst seinen Vater John ermorden ließ. Um das zu verhindern, geht er sogar über Leichen. Und auch Otto kann im Gefängnis nicht vergessen, was er für den Club alles geopfert hat und wie es ihm und seiner Frau deswegen ergangen ist.

Egal, welchen Deal die Sons anfassen: Aufgrund der komplizierten Vergangenheit aller Clubmitglieder geht nur selten ein Geschäft problemlos über die Bühne. Gerade Jax versucht verzweifelt, einen Weg zu finden, den Club in legaleres Fahrwasser zu steuern und sich selbst aus dessen Verwicklungen hinauszumanövrieren. Je länger er dies jedoch versucht, desto tiefer wird er in die Machenschaften und Geheimnisse seines Clubs hineingezogen. So bleibt ihm letztlich nichts anderes mehr übrig, als den Platz am Kopfende des Tisches einzunehmen, wenn er auch nur den Hauch einer Chance haben will, die Zukunft des Clubs und seine eigene so zu gestalten, wie er sich beides vorstellt.

Fazit

Nachdem Staffel 3 sich stark auf den Konflikt mit den Iren, Jax‘ Sorge um seinen Sohn und die Angst vor Agent Stahl und RICO drehte, setzt Staffel 4 – unter anderem bedingt durch den Zeitsprung – andere Schwerpunkte. Viele Dinge haben sich spürbar verändert: Jax‘ ist durch die Trennung von seiner Familie reifer und entschlossener geworden und auch Tara kommt deutlich tougher daher. Der interne Kampf Jax vs. Clay erreicht in Staffel 4 ein nie gekanntes Ausmaß und überschattet alle weiteren Handlungsstränge. Das tut der Serie gut, verleiht ihr Spannung und Dramatik. Hinzu kommt, dass die Showrunner auch nicht davor zurückschrecken, wichtige Figuren ins Nirvana zu schicken. Wann immer die Sons in eine gefährliche Situation geraten, kann es tatsächlich passieren, dass sie mit einem Mann weniger nach Hause gehen. Mit Sätzen wie „Ah, die Figur lassen sie jetzt auf keinen Fall sterben!“ wäre ich daher wirklich vorsichtig.

Weiterempfehlung: Die amerikanischen Biker-Serie Sons of Anarchy überzeugt auch in ihrer vierten Staffel mit spannenden Konflikten (clubintern und -extern) und unerwarteten Wendungen. Für den Zuschauer ist es schwer absehbar, in welche Richtung die Story sich weiterentwickeln wird, was jede einzelne Folge zu einem Vergnügen macht. Hinzu kommt, dass der zentrale Konflikt Jax vs. Clay in Staffel 4 ihren bisherigen Höhepunkt erreicht und damit die Weichen für eine vermeintlich neue Ausrichtung des Clubs stellt. Wer die Sons noch nicht in seine Watchlist aufgenommen hat, sollte dies schleuningst ändern. Schon jetzt eine meiner Lieblingsserien!

Habt Ihr schon einmal in Sons of Anarchy hineingeschaut? Wie hat Euch die Serie bzw. die Story bis einschließlich Staffel 4 gefallen? Und findet Ihr es auch spannend, wenn man sich nie sicher sein kann, ob die Figuren die aktuelle Folge wohl überleben? 

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