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(Hallo Welt! Ihr habt wahrscheinlich schon gedacht, ich wäre verloren gegangen beim Umzug – dem ist aber nicht so! Allerdings musste ich (und muss ich immer noch…) erstmal mit der ganzen neuen Lebens-/Arbeits-/Wohnsituation klarkommen. Aber das versteht ihr bestimmt. Der Umzug ist jedenfalls ziemlich reibungslos verlaufen (meine Frühstücksbretter sind seitdem verschollen, aber ansonsten ist alles heil angekommen – hätte schlimmer kommen können… 😀 ) und nach vielen Tagen, die geprägt waren vom Auspacken und Verräumen, vom Besorgungen machen und Behörden aufsuchen kommen wir nun nach und nach in der neuen Stadt an.

Das auserwählte Exemplar Mann arbeitet seit gestern in seinem neuen Job, wo er neben wirklich guten Arbeitszeiten (kein Teildienst!) und einem besseren Gehalt auch einen pünktlichen Feierabend praktisch garantiert bekommt. Wer kann das in der Gastronomie schon von sich behaupten? Auch ich nähere mich langsam, aber sicher meiner neuen beruflichen Herausforderung. Und diese hat mir bislang vor allem eines beschert: Jede Menge Papier auf dem Schreibtisch! Ein Auswahl davon habe ich euch mal zusammengestellt (von links nach rechts):

Bereits bei der Begrüßungsveranstaltung im Seminar hat jeder neue Referendar eine dicke Mappe voller Infomaterial, Terminlisten und Rechtsvorschriften zur Ausbildung erhalten (gelbliche Mappe). An meiner Ausbildungsschule wurde ich freundlich begrüßt und unterrichte in diesem Halbjahr erstmal nur eigenverantwortlich eine achte Klasse in Spanisch (siehe Stundenplan). Darüber darf ich zusätzlich ausführlich Buch führen im total schicken orangefarbenen Wahlpflichtkurs-Heft. Yeah! Und weil ich natürlich noch lange nicht alles über die ganzen Pflichten und Aufgaben von Referendaren weiß, lese ich zu Hause fleißig schöne Ratgeberheftchen, wie etwa dieses grünliche Exemplar vom Philologenverband. Damit ich auch nichts vergesse, trage ich außerdem alle Termine in meinen Lehrerkalender ein, den ich erstmal mit rot-weißer Pappe beklebt habe, damit er a) etwas freundlicher aussieht und b) aus der Masse der Kalender, die im Lehrerzimmer herumzuliegen pflegt, heraussticht („Ahhh, wo ist mein Kalender?!?“). Und falls mir jemand jetzt immer noch nicht glaubt, dass ich tatsächlich Studienreferendarin am Gymnasium und somit Beamtin (auf Widerruf) bin, halte ich ihm oder ihr eiskalt meinen Dienstausweis oder gleich meine Ernennungsurkunde vor die Nase! Nicht umsonst mussten wir bei der Begrüßungsveranstaltung direkt die rechte Hand heben und auf die Bibel alle möglichen Gesetze schwören. Kein Scherz! Das auserwählte Exemplar Mann erfreut sich übrigens seitdem an der ganzen Palette der Beamtenwitze, deren Bandbreite er geschickt auszunutzen weiß. 😀

Zu guter Letzt ist die Stadt Braunschweig so freundlich, ihren Neubürgern bei der Anmeldung eine kleine Mappe voller Gutscheine auszuhändigen. So sehr freut man sich über mich, dass ich nun ein Jahr lang die Stadtbibliothek kostenfrei nutzen kann, einen Tag umsonst Bus fahren darf, eine kostenlose Stadtführung machen kann und außerdem gratis ins Schwimmbad und ins Museum darf. Wenn das mal nichts ist! Auch wenn es mir widerstrebt dies zuzugeben – Niedersachsen ist vielleicht doch ein ganz okayes Bundesland, glaube ich. Aber psst, nicht dem Herrn Koch sagen! Sonst steigt ihm das als gebürtiger Niedersachse nur zu Kopf. 😉