Ich hatte keine gute Woche. Ja, das kann man so sagen.

Nach einer fiesen Erkältung zum Wochenbeginn (Und wer hat sie angeschleppt? Der Mann natürlich!) suchte mich am Mittwoch zusätzlich ein gar nicht in Worte zu fassend gemeiner Hexenschuss heim, mit dessen Nachwirkungen ich immer noch kämpfe. Während ich diesen Beitrag schreibe, werde ich also alle paar Minuten aufstehen, mich gründlich strecken, ein paar Schritte gehen und mich dehnen. Arbeiten konnte ich deshalb die letzten Tage auch nicht und so sitze ich nun schon den dritten Tag in Folge allein zu Hause rum, denn ein langes Wochenende bedeutet auch ein langes Arbeitswochenende für den Herrn Koch (an Feiertagen wird wie sonntags gearbeitet, also ab 9 Uhr morgens. Toll, dass uns in nächster Zeit noch mehr davon ins Haus stehen…). Yeih. Freitagabend hatten wir dann noch einen anderthalbstündigen Stromausfall zu beklagen, der mich im Dunkeln mit drei schummerigen Kerzen und ohne Radio, TV, Internet oder sonstige Ablenkung mit meinen Gedanken allein ließ.

Diese kennen in den letzten Tagen eigentlich nur ein Thema, denn sie wandern permanent zu einem guten Familienfreund, der vergangene Woche überraschend verstorben ist. Dieser Freund war mein Patenonkel und schon immer da, so lange ich denken kann. Nun ist er es nicht mehr und ich kann es irgendwie immer noch nicht glauben. Es macht mir Angst, dass geliebte Menschen so plötzlich aus dem Leben verschwinden können, auch wenn sich das vielleicht kindisch anhört. Man weiß ja, dass das jederzeit passieren kann und wenn es passiert, dann redet man sich ein, dass das Leben weitergeht und alles wieder gut wird. Aber jetzt mal ehrlich: Die Lücke bleibt doch. Wir weinen, wir schimpfen, wir finden es ungerecht, wir erinnern uns an die guten Zeiten und sind fassungslos, dass keine weiteren mehr hinzukommen werden. Wir schauen uns Fotos an und denken: „Ach ja, genauso war XY.“ oder „Das ist typisch XY, wie er/sie da sitzt und lacht.“. Ich weiß noch nicht so richtig, wie ich weiter mit der Situation umgehen soll. Es geht mir gut soweit, ich kann essen, ich kann schlafen, ich kann auch schon wieder lachen, wenn das auserwählte Exemplar Mann Quatsch macht – aber die Gedanken lassen mich nicht los. Ich habe Angst vor der Beerdigung, auch wenn sie alles vielleicht vorläufig zu einem Abschluss bringt und mir beim Verstehen der Situation hilft.

Man sieht: Die letzten Tage waren eher zum Vergessen. Ich habe schon ewig keine Bewerbung mehr geschrieben und hatte es mir fest für diese Woche vorgenommen. Meine Konzentration reicht dafür aber gerade einfach nicht. Und so hoffe ich, dass es mir Miss Booleana verzeiht, wenn ich ihre tolle Blogparade mit dieser langen und etwas depremierenden Einleitung beginne. Ganz tief in die Serienwelt einzutauchen erscheint mir nämlich gerade genau das Richtige, um mich abzulenken. Hier kommt sie nun also, meine Auswahl…

(Achtung: Nicht komplett spoilerfrei!)

Doctor Who: „Doomsday“ (2×13)

Der zehnte Doktor. Rose. Die Daleks. Die Cybermen. Dramatische Trennungen am Strand. Mehr geht nicht.

Fringe: „The Road not taken“ (1×19)

Olivia. Halluzinationen? Deja Vu? Eine meiner allerliebsten Fringe-Folgen, weil dort das erste Mal anklingt, worum sich die kommenden Staffeln vor allem drehen werden…

Fringe: „Entrada“ (3×08)

Olivia. Peter. Fauxlivia. Broyles. Alt-Broyles. Mehr Drama war selten in Fringe. Ich liebe generell die Folgen, in denen beide Universen mehr oder weniger gleichberechtigt gezeigt werden, aber diese zeigt aufs Dramatischste, wie sehr beide Welten miteinander verknüpft sind.

Gilmore Girls: „The Lorelais‘ First Day at Yale“ (4×02)

Der Folgentitel sagt eigentlich schon alles: Rory geht nach Yale (Endlich, endlich!) – und ihre Mutter mischt natürlich den Laden erstmal gehörig auf und ermöglicht ihrer Tochter damit den perfekten Start in einen neuen Lebensabschnitt. Lorelai ist und bleibt die Coolste.

Lost: „The Constant“ (4×05)

Desmond. Sayid. Penny. Ein Frachter. Ein Telefon. Zwei Zeitebenen. Anfangs habe ich mich schwer getan mit der ganzen Geschichte um Desmond, aber im Nachhinein betrachtet ist er einer meiner Lieblingscharaktere. Und die Folge ist einfach sauschlau gemacht, Entschuldigung. Haben auch andere schon vor mir festgestellt, wie ich in mindestens zwei Beiträgen dieser Parade gesehen habe…

Suits: „Rewind“ (2×08)

Harvey. Mike. Fünf Jahre früher. Ich rewatche gerade die zweite Staffel Suits und muss mal wieder feststellen, dass Flashback-Episoden irgendwie genau mein Ding sind. Ich mag das, diesen Blick zurück. Man lernt so viel über die Charaktere, wenn man ihre Vergangenheit kennt. So auch hier.

The Sopranos: „Pine Barrens“ (3×11)

Christopher. Paulie. Ein Russe. Ein großer Wald. Ein verlorener Schuh. Ketchup und Tic Tacs. „Pine Barrens“ ist tatsächlich eine dieser legendären Serienepisoden, die herausstechen und an die man sich erinnert. Ich habe mich königlich amüsiert. Ganz großes Kino!

The Vampire Diaries: „Under Control“ (1×18)

Damon. Alaric. John. Stefan im Blutrausch. Lange habe ich überlegt, welche Folge aus der ersten Staffel TVD ich hier nehmen soll. Fast wäre es „Let The Right One In“ geworden, aber letztlich hat „Under Control“ gewonnen. Die Serie war so spannend und mysteriös in Staffel 1 und diese Folge wirft durch Johns Ankunft nochmal jede Menge Fragen auf.

The Wire: „Middle Ground“ (3×11)

Stringer Bell. Stringer Bell! Stringer Bell!!!

Twin Peaks: „Pilot“ (1×01)

Der Twin Peaks-Pilot ist für mich eine der fesselndsten ersten Serienfolgen ever. Superspannend, richtig gruselig, aber auch total lustig. Außerdem ist die Einführung der Hauptperson Dale Cooper mit das Beste, was mir bislang untergekommen ist. Ich freue mich wie ein Schnitzel auf die dritte Staffel im nächsten Jahr (auch wenn David Lynch da ja jetzt wohl wieder raus ist. Grmpf.).