Die Englischen Wochen mausern sich klammheimlich zu einer festen Größe auf diesem Blog. Gibt Schlimmeres, bescherten mir doch verschiedene in dieser Sparte besprochene TV-Serien höchsten Seriengenuss. Da muss man neidlos anerkennen: Sie können’s halt, die Briten. In diesem Sinne ein freudiges „Allons-y!“ und mitten rein in Doctor Who, die vierte.

Ach so, und wie immer gilt: Ich habe keine Ahnung, wie man spoilerfreie Reviews schreibt. Wer also nicht gespoilert werden will, der liest jetzt lieber nicht weiter!

Der Cliffhanger: Was war da nochmal los?

Am Ende von Staffel drei hat der Doctor mal wieder einen Companion verschlissen. Martha Jones streicht die Segel, um sich ihrer Familie und ihrer wahren Berufung als Ärztin zu widmen. Allein in der Tardis wird der Doctor daraufhin überraschend mit einem Schiff namens Titanic konfroniert, das sich durch eine Tardiswand schiebt.

Das Christmas Special

Diesem Phänomen geht der Doctor im Weihnachtsspecial nach: Auf einem Raumschiff, das nach der Titanic benannt wurde, verlebt er ein recht ereignisreiches Weihnachtsfest, bei dem er schlussendlich verhindert, dass dieses Schiff auf die Erde stürzt und dort großen Schaden anrichtet. Zur Seite steht ihm eine Kellnerin namens Astrid Peth (Kylie Minogue), die er auch als neuen Companion auserkoren hat. Daraus wird allerdings mal wieder nichts, da Astrid leider vorzeitig stirbt.

Eine alte Bekannte

So kommt es, dass Donna Noble (Catherine Tate) doch noch zu einem längeren Tardisaufenthalt kommt. In der ersten regulären Folge der vierten Staffel (Partners in Crime) gibt es ein ereignisreiches Wiedersehen und schließlich nimmt der Doctor die vorlaute Donna mit auf die Reise – aber erst, nachdem er klargestellt hat, dass sie immer nur Freunde sein werden:

The Doctor: „I just want a mate.“

Donna: „You just want to mate?!“

The Doctor: „I just want a mate!“

Donna: „You’re not mating with me, sunshine!“

The Doctor: „A mate! I want A mate!“

Donna: „Well, just as well, cos I’m not having any of that nonsense! You’re just a long streak of nothing!“

Die Abenteuer

Nachdem die knuffeligen Adipose aus Folge 1 die Erde verlassen haben, treten der Doctor und Donna ihre große Reise an. Zunächst geht es nach Pompeji – natürlich just zur Zeit des Vulkanausbruchs (sinnlose Zusatzinfo: Eine wichtige Nebenrolle in dieser Folge spielt Peter Capaldi, der nun seit zwei Wochen selbst die Rolle des Doctors ausfüllt.). Nach so viel Feuer ist der eisige Planet der Ood genau das Richtige, wo diese liebenswürdigen Geschöpfe bislang von einem fiesen Typen versklavt leben mussten, nun aber nach ihrer Befreiung Loblieder auf „Doctor Donna“ singen. Zurück auf der Erde sind schon die nächsten Fieslinge am Start, welche die Erdbewohner vergiften wollen: Die Sontarans. Mit vereinten Kräften können der Doctor, Donna und auch Martha dies allerdings gerade noch verhindern. Emotional wird es, wenn der Doctor kurz darauf seine „Tochter“ kennenlernt und sich auch gleich wieder von ihr verabschieden muss. Um sich davon abzulenken, rettet er lieber Agatha Christie vor einer wildgewordenen Riesenwespe. Bei einem anschließenden Büchereibesuch geht es auch nicht ruhiger zu, leben dort in den Schatten der Regale doch piranhaähnliche und gänzlich unsichtbare Fleischfresser namens Vashta Nerada. Viel mehr zu schaffen macht dem Doctor allerdings die Bekanntschaft mit der Archäologin River Song (Alex Kingston), die ihn und seine Zukunft extrem gut zu kennen scheint. Vor dem großen Staffelfinale gehen Donna und der Doctor noch einmal eigene Wege: Der Doctor erlebt eine Sightseeing-Tour der gefährlichen Art und Donna erfährt, wie ihr Leben verlaufen wäre, wenn sie einmal falsch abgebogen wäre.

Das Staffelfinale

Die Erde ist verschwunden! Zusammen mit 26 weiteren Planeten ist sie plötzlich unauffindbar. Gemeinsam mit dem Torchwood-Team, Sarah Jane Smith, Harriet Jones, Martha Jones und Rose Tyler gelingt es dem Doctor allerdings, diese aufzuspüren und die Verantwortlichen ausfindig zu machen: Die Daleks! Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, alle Lebewesen außer ihrer eigenen Rasse zu zerstören. Um dies zu verhindern, müssen alle oben genannten Personen zusammenarbeiten, es muss ein halbmenschlicher zweiter Doctor entstehen und Donna muss zur Hälfte ein Timelord werden – Doctor Donna, wie schon die Ood wussten! Die Daleks können natürlich erneut besiegt werden und alle kehren an ihren angestammten Platz zurück: Rose und der halbmenschliche Doctor ins Paralleluniversum, Captain Jack, Martha, Mickey und Sarah Jane nach London – und auch Donna kehrt heim. Ein halber Timelord zu sein ist zu viel für ihren Körper. Um ihr Leben zu retten, muss der Doctor all ihre Erinnerungen an ihn und ihre gemeinsamen Abenteuer löschen. Sie setzt ihr Leben fort, als wäre nichts gewesen; auf gleiche Weise verbleibt der Doctor allein wie eh und je in der Tardis.

Fazit

Es hat etwas gedauert, aber nach vier Staffeln kann ich nun guten Gewissens sagen: Ja, ich bin Doctor Who-Fan. Wirklich. Diese Staffel war schwungvoll wie die vorigen und Donna als Companion hat mir gut gefallen. Mit ihrer frechen Art bringt sie definitiv frischen Wind in die Tardis. Besonders das Staffelfinale lässt wirklich keine Wünsche offen und bietet alles, was das Doctor Who-Fanherz begehrt: Vier ehemalige Companions, Captain Jack, einen doppelten Doctor und meine absoluten Lieblingsbösewichte, die Daleks („Exterminate! Exterminate! Exterminate!“ – herrlich!).

Zum Abschluss kann ich es mir auch nicht verkneifen, noch eine kleine Lobhudelei auf David Tennant loszuwerden: Wie dieser Mann die Rolle mit Leben füllt, ist einfach unfassbar. Schlagfertig, emotional, energiegeladen und dabei stets extrem gutaussehend – besser geht’s nicht. Ich lege mich bereits jetzt fest, ohne eine Folge mit Smith oder Capaldi gesehen zu haben: David Tennant ist mein Lieblingsdoctor und er wird es auch bleiben. „Molto bene!“

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